Racechip?

Hallo Samet,

warum regst du dich hier unnötig auf? Es ist in deinen frühgen Posts doch zu erkennen, dass du weißt oder zumindest ahnst, dass das nicht ganz legal sein kann. Also ist die weitere Entwicklung in diesem [lexicon]Thread[/lexicon] eine sehr sachbezogene Diskussion, auch wenn du es für dich für nicht relevant hältst.
In Deutschland sind TÜV, Haftpflichtversicherung, Haftungsausschlüsse, Erlöschen der Betriebserlaubnis für ein Fahrzeug, Verlust des Versicherungsanspruches mit Regressdrohung bis hin zu strafrechtlichen Konsequenzen durchaus relevante Aspekte, die die Diskussion in einem Forum lebendig machen.

Freundliche Grüße
eduan

PS: Sei tapfer und erdulde das!

H

Hallo Samet,

Ja, Du hast recht. Bin etwas vom Thema abgeschweift, glaube aber kaum, das dich hier jemand ärgern möchte, zumindest ich nicht.
Es hätte ja sein können, das man dich auf den richtigen Pfad des korrekten (Chip)-Tunings bringen könnte, aber wie ich aus deiner Reaktion heraus lese, wohl ehe nicht.
Trotzdem, wenn ein Anbieter keine legale Eintragung anbietet (ob es genutzt wird oder nicht spielt jetzt keine Rolle) würde ich die Finger von lassen.
Die meist fadenscheinigen Erklärungen, daß dadurch das Tuning unnötig verteuert wird, sind immer gleich.
Denk an deinen (armen) Motor! ;(


Gruß,
FSItiger


PS: Übrigens habe ich mein Fahrzeuglebenslang fast immer (Motor) getunte Autos gefahren, dadurch entsteht eine minimale Kenntnis über Motoren.
Damit Du dich über mich nicht unnötig ärgerst klinke ich mich hier bei diesem Thema aus, viel Glück.

Lasse Dich vor allem nicht auf irgendwelche "Ersatzgarantien" des Tuners ein!
In meinem Bekanntenkreis hat sich jemand durch Chiptuning ein Loch in einen Zylinder geschweißt (Einspritzdüse bekam zu viel Druck und zerstäubte daher den Kraftstoff nicht richtig)
Natürlich hat [lexicon]VW[/lexicon] jegliche Kostenbeteiligung abgelehnt.
Und die "Versicherung" des Tuners mit Sitz auf den niederländischen Antillen (!) verlangte einen Nachweis, das dieser Defekt durch das Chiptuning hervorgerufen wurde (Beweislastumkehr!)
Ergebnis: Angeblich "seriöses" Chiptuning: 350€, ein halbes Jahr Spaß mit 170 statt 130 [lexicon]PS[/lexicon], AT Motor >6.000€ und eine Menge Ärger...

Hallo zusammen,
möchte hier auch mal kurz meine Meinung äußern.

Zum Thema Racechip:
Im Moment fahren wir einen Racechip Pro 2 auf unserem Mokka.
Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden. Besseres Drehmoment, was einen etwas geringeren Spritverbrauch zur Folge hat.

In der Vergangenheit habe ich auch schon den ein oder anderen Motor versucht zu optimieren.
Früher schon mal ne Opel Vectra B (Ja ganz andere Technik) mit einer Steinbauer Box.
Fazit einfach super ohne Probleme.

Einen Zafira B mit richtigem Chiptuning (Steuergerät programmiert)
Fazit einfach Kacke- Tolle Leistung, aber nicht lange. 2 mal Motorschaden.

Kurz und Knapp.
Ich persönlich seh mal über die Sache mit der Eintragung usw. hinweg.
Ach da ist vieles machbar. Außerdem ist so eine Box ja schnell ausgebaut.

Wer sich einen Chip einbauen lässt, sollte sich im klaren sein, dass die mehr Leistung nur durch höheren Verschleiß einiger Bauteile erzielt werden kann

Deine kriminelle Energie in Ehren, aber:
Das nutzt nicht mehr viel...
Das Tuning ist im Speicher des Steuergerätes bei fast allen neueren Fahrzeugen trotzdem nachweisbar.
Speziell bei gewissen Leasingfahrzeugen wird nach der Rückgabe regelmässig geprüft ob während der Leasingdauer irgendetwas am Motor manipuliert wurde.
Falls dort bestimmte unplausibele Werte stehen, gibt es eine massive Restwertminderung!

(Auch hier könnte ich eine Beispielgeschichte erzählen... )

Na ja. Fahr mal über die Autobahn. Da findest Du auf 100 km mehr "kriminelle Energie", die auch noch wirklich gefährlich ist. Schlagwort halber Tachoabstand.

Mit welcher rechtlichen Grundlage sollte der Leasinggeber denn eine massive Restwertminderung rechtfertigen? Die Beweislast liegt in so einem Fall beim Leasinggeber. Dazu reicht es nicht ein Steuergerät auszulesen. Er müsste per gerichtlich bestellten Gutachter den Motor untersuchen lassen und der Gutachter müsste bestätigen, dass ein erhöhter Verschleiß "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" auf das Tuning zurück zuführen ist. Und das ist "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" unmöglich.

Glaubst Du wirklich, dass ein Leasinggeber sich auf so ein wirtschaftliches Risiko einlässt? Der zählt lieber Kratzer und Beulen.

MfG
Rttr

Mit welcher rechtlichen Grundlage sollte der Leasinggeber denn eine massive Restwertminderung rechtfertigen?

Da scheinst du offensichtlich noch keine großen Erfahrungen mit KFZ Leasing gemacht zu haben...

Lernst du:
[url]http://www.focus.de[/url]

In Ergänzung zum Beitrag von mavo hier die Entscheidung des OLG Frankfurt im ganzen Wortlaut:

lareda.hessenrecht.hessen.de/l…lareda.html#docid:7271242

Allgemein zum Thema Chiptuning frage ich mich manchmal, was einen überhaupt dazu veranlassen kann, so etwas zu tun. Wer bei einem seriösen Tuner ein Chiptuning vornehmen und anschließend korrekt eintragen lässt, zahlt dafür meist nicht weniger als es den Aufpreis für einen vom Fahrzeughersteller angebotenen stärkeren Motor ausmachen würde, verliert aber in der Regel alle Garantieansprüche. Das macht also allenfalls dann Sinn, wenn man ohnehin schon den stärksten serienmäßig angebotenen Motor hat und eben noch ein paar [lexicon]PS[/lexicon] mehr unter der Haube haben will. Ein Billigchiptunig ohne Eintragung kann dagegen am Ende eine sehr teure Angelegenheit werden. Ungeachtet dessen, dass mir bereits das Verständnis für derart fehlendes Unrechtsbewusstsein fehlt, stehen die damit verbundenen Risiken doch in keinem realen Verhältnis zum Nutzen, so dass schon eine gewisse Blödheit dazu gehört, sich darauf einzulassen. Aber was die Blödheit anbetrifft, kann man sich ja immerhin damit rechtfertigen, dass man sich in sehr prominenter Gesellschaft befindet, wie der VW-Skandal beweist. Und wer weiß, vielleicht schafft man es ja damit ebenfalls irgendwann in den Vorstand eines Automobilkonzerns.

Andreas

Das ist ja alles schön und gut.
Der eine oder andere hat ein Gebrauchtfahrzeug erworben und mußte deswegen Abstriche an der Motorisierung machen.
Oder man hat es sich erst später überlegt, ein paar [lexicon]PS[/lexicon] mehr unter die Haube zu bekommen.
Oder, wie bei mir, mein Gebrauchterwerb hatte bereits den derzeit stärksten Motor und ich habe mir dann später
erlaubt, ein paar zusätzliche [lexicon]PS[/lexicon] unter die Haube zu packen.

Hi Samet.

Bitte berichte dann mal wie es so ist mit der Box

Weschi

Bis jetzt hab ich noch kein Problem bei der Rückgabe eines Leasingfahrzeuges gehabt. War aber auch noch keines gechipt. Daher hab ich auch keinen Kommentar geschrieben, weil ich zum Thema Erfahrung mit Racechip nichts beitragen kann. Aber mich nervt ziemlich das Oberlehrerhafte, was in diesem [lexicon]Thread[/lexicon] vorkommt.

Ja. Das OLG hat so entschieden. Problem ist allerdings bei den Urteilen immer, dass so ein Urteil in einem Kontext steht.

"Das Kfz wurde nach Rückgabe an den Leasinggeber von diesem gleich an einen Autohändler weiterverkauft. Davor hatte er jedoch kein Gutachten zu einer etwaigen Wertminderung eingeholt. Erst später wurde bei einer Fahrzeuguntersuchung festgestellt, dass die vom Chip-tuning betroffenen Motor- und Antriebsteile vollständig erneuert werden müssen. Daraufhin wurde das Unternehmen auf Ausgleich der Wertminderung des Kfz verklagt."


Also nicht der Leasinggeber hat das Chip-Tuning bei der Übergabe raus gefunden (auch nicht die beschädigten Motor- und Antriebsteile)... der hat ja auch nicht unbedingt ein übergroßes Interesse dran. Er müsste das dann ja im Kaufvertrag angeben und zusehen, wie er an die Differenz zum geschätzten Restwert rankommt (hat in diesem Fall ja auch nicht funktioniert)... Ich denke das Urteil hätte auch gleich ausgesehen, wenn dem Leasingnehmer nachgewiesen worden wäre, dass die Schäden durch Vollgasfahrten entstanden wären. Die gehören auch nicht zum vertragsgerechten Gebrauch des Fahrzeuges (sprich wie Ottonormal Bürger das Fahrzeug nutzen würde).

PS: Das Fahrzeug war von einem Geschäftsführer als Firmenfahrzeug geleast worden. Wenn ich da einige meiner Kollegen sehe, wie die mit dem Firmenwagen heizen ...

Interessanter wäre zu wissen, wie das Chip-Tuning wirklich entdeckt wurde. Steht nichts davon im Urteil bzw. Kommentaren.

Ich denke, dass jeder selbst entscheiden muß, ob er Chip-Tuning macht oder nicht. Wenn man die Mehrleistung nicht zu lange am Stück abruft, glaube ich auch nicht, dass es ein Problem ist. Gesetze sind wieder eine vollkommen Sache und stehen auf einem anderen Blatt, dass auch wieder jeder für sich selbst bewerten muss. So wie es jeder täglich jeder bei der Beachtung von Tempolimits macht.

MfG
Rttr

Hallo Rttr,

Du hast ja recht, relevant ist nur, was der Staatsanwalt und der Richter sagen.

Freundliche Grüße
eduan