".....Staatsanwalt seines Vertrauens Anzeige gegen Volkswagen stellen - wundert mich das dies noch keiner getan hat....."

Hallo el Chupa Cabra,

schön dass Du die prozessiuale Vorgehensweise zitierst. Aber erstens kann eine Staatsanwaltschaft von sich aus Ermittlungen einleiten (dafür braucht es auch keinen Generalbundesanwalt) und zweitens, solltest Du die Presse verfolgt haben, hat die Staatsanwaltschaft Braunschweig genau dies bereits getan und zwar das volle Programm mit Durchsunungen an verschiedenen Orten und Werken und der Beschlagnahme von Akten.

Ich verstehe nicht, warum Du so gegen den Gedanken, sich für ein mögliches Verfahren zu rüsten, polemisierst.

Laß doch uns Deppen, die wir das tun, die Freude. Dies ist ähnlich wie bei einer tariflichen Gehaltserhöhung. Die Gewerkschaftler kämpfen darum, jeder schimpft über sie und freut sich dann klammheimlich, wenn er mehr Kohl in der Tasche hat.

Falls du von dem Motor betroffen bist, kann es ja sein, dass Du selbst dankbar bist, wenn ein Forenmitglied das Verfahren durchgeboxt hat und einen entsprechenden Weg aufzeigt, denn dann, falls Dir ein Schaden entsteht, Du auch beschreiten kannst.


Und jetzt würde mich eigentlich ´mal eher interessieren, wie das Problem technisch angegangen wird. Da habe ich auch schon die wildesten Sachen gehört.

Grüße Kilometerfresser

Technisch gesehen gibt es mehrere Varianten, je nach Motor/Getriebe/Fahrzeug-Kombination. Reicht von Softwareanpassung (evtl. muss sogar nur die Prüfstanderkennung runter) bis Nachrüstung/Umbau von Kat. Genauere Aussagen gibt es noch nicht, da [lexicon]VW[/lexicon] erst noch gesicherte Daten haben möchte und diese vom KBA absegnen lassen will.

Des weiteren ist der Konzern ebenso an einer genauen Aufklärung interessiert, wie wir auch. Kostet ja schließlich ein Vermögen, diese Machenschaften.

Das KBA hat [lexicon]VW[/lexicon] eine Frist gesetzt: [lexicon]VW[/lexicon] muss dem KBA bis Ende Oktober 2015 mitteilen, wie die technische Lösung für die 2,0 [lexicon]TDI[/lexicon] aussehen soll (auf andere Motoren gehe ich hier nicht ein).

Diese Geduld sollten auch wir haben und dann in den Nachrichten verfolgen, welche Lösungen [lexicon]VW[/lexicon] vorschlägt und ob das KBA sie absegnet, damit die Rückrufaktion ab Januar 2016 anlaufen kann.

Heute bei meinem Autohändler wegen Neukauf eines Autos und Rücknahme meines [lexicon]Tiguan[/lexicon] Sky 2.0D.
( ja er ist beim Diesel Problem auch dabei )
Händler sieht in der Liste nach und meint : "von der Liste muß ich noch 25-30 Prozent abziehen da sich der [lexicon]Tiguan[/lexicon] im Moment wegen dem Dieselproblem kaum wieder verkaufen lässt "
Bitte was soll das ? Der [lexicon]Tiguan[/lexicon] Neuwagenpreis 47.000 Euro ( in dieser Ausführung ) BJ 2013 und 40.000km ( gepflegt - wie neu ) und der Händler will mir ca. 15.000 Euro dafür geben .....?

Kannst Du bitte mal den Händler bitten, Dir die Aussage schriftlich geben zu lassen?

[Edit:] Ich werde mal bei Gelegenheit meinen Händler bitten, mir ein Inzahlungsnahmeangebot zu erstellen. BJ 2013, Listenpreis ca. 46T€ Laufleistung 70tkm...

Habe ein schriftliches Angebot ausgedruckt bekommen. Steht aber nicht dezidiert der Grund des niedrigen Ankaufspreises wegen dem Dieselproblem drin

Der versucht Dich ganz bewusst ab zu zocken!

Da noch KEINE Lösung seitens Volkswagen publiziert wurde, kann der auch keinen Wertverlust an nehmen.
Was der Händler da macht ist hochgradig unlauter.

Ich würde den Händler umgehend bei der Handwerkskammer melden!

Sollte e sich um einen [lexicon]VW[/lexicon] Händler handeln, würde sich sicherlich auch die Konzernzentrale für dieses geschäftsschädigende Verhalten interessieren...
Zumindest in Deutschland würde er vermutlich gewaltig einen "zwischen die Hörner" bekommen.
Hier gibt es eine "Schwacke Liste" nach denen Autos bewertet werden und an die sich seriöse Händler richten . Erhebliche Abweichungen von diesem Preis sollten schon eindeutig begründet werden.

Warum hier gleich Abzocke unterstellt wird, verstehe ich nicht. Den Grund für den niedrigen Inzahlungnahmepreis hat der Händler doch genannt:

"von der Liste muß ich noch 25-30 Prozent abziehen da sich der [lexicon]Tiguan[/lexicon] im Moment wegen dem Dieselproblem kaum wieder verkaufen lässt"

Das klingt für mich erst mal plausibel und wird von dir indirekt doch auch untermauert. Die Mehrheit will aktuell so einen Schummel-Diesel offenbar nicht haben, eben weil [lexicon]VW[/lexicon] bisher noch keine Lösung publiziert hat und deshalb auch offen ist, welche Nebenwirkungen eine mögliche Lösung haben wird (Stichworte: Leistungs- und Drehmomenteinbuße, Kraftstoffverbrauch).

Ergo stehen die Autos wie Blei bei den Händlern, inkl. ungewissem Ausgang. Und das wird halt bei einer aktuellen Inzahlungnahme eingepreist.

Ich würde den Sachverhalt Volkswagen schreiben und wie nachfolgend, entsprechend sinngemäß ergänzen:

Sehr geehrte Damen und Herren,
....
Wir waren bis jetzt immer zufriedene Volkswagen-Fahrer. Wegen ihrer Dieselaffäre entstehen uns, wie bereits oben geschrieben, jetzt erhebliche Nachteile. Ist es jetzt erforderlich, um zukünftig solche Nachteile nicht mehr erfahren zu müssen, den Hersteller zu wechseln, oder erstatten Volkswagen den Differenzbetrag zwischen Listenpreis und dem Händlerangebot das ja 25-30% unter Wert ist.

Natürlich mit vollständiger Händleradresse, man ist ja korrekt

Zu mindest wird hier mal die Sache von einer anderen Seite beleuchtet / betrachtet.

Mein Reden von Anfang an, keiner weiß was Sache ist, alle mischen mit, tausende Weltuntergangs Szenarien, Klagen werden vorbereitet, ein Konzern wird geschlachtet ohne Rücksicht auf Verluste und Arbeitsplätze.

Dass Volkswagen Bockmist gebaut hat, wird und kann keiner bestreiten, nur sollte man Ursache und (Aus-) Wirkung erst einmal vernünftig analysieren, bevor man das Messer zückt oder jemanden zu tote prügelt, und dann nach vernünftigen Lösungen suchen und umsetzen.

Meine Meinung über die Schnellschuss-Fraktionen mit Profil-Neurosen, aus Politik und Medien, habe ich hier an anderer Stelle schon mehrfach kundgetan.

Ja so langsam kommt auch mal ein anderer Blickwinkel zu Tage.


Habe aus einem Fachforum der Automobil-Industrie zu diesem Thema
einen weiteren, meiner Meinung nach, sehr interessanten Aspekt von
mehreren Autoren gelesen, den ich hier gerne mal auszugsweise zitieren
möchte:



...Alle Fahrzeuge erfüllen im gesetzlich gültigen Fahrzyklus
(NEFZ) die Abgasvorschriften der jeweiligen EU-Norm. Was im realen
Fahrbetrieb emittiert wird, ist doch gar nicht Maßgabe einer EU-Norm
(egal ob EU4, 5 oder 6 erreicht werden müssen)? Auf welcher
Gesetzesbasis soll denn dieser Vorwurf umgesetzt werden? Was ist denn
der "reale Fahrbetrieb"? Einmal über die Alpen mit Wohnanhänger,
Stadtverkehr, Kurzstrecke < 2 km zum Bäcker? Bei -5 Grad im
Kaltstartbetrieb oder 30 Grad? Wann wird geschaltet? Es gibt einen
"künstlichen" Fahrzyklus, damit alle Hersteller gleiche Vorschriften
haben und man Modelle vergleichen kann. Niemand hat je behauptet, das
alle realen Bedingungen abgedeckt werden (aller Kunden ganz Europas).
Und diese sind aktuell und in der Historie auch nicht die
Gesetzesgrundlage. Sondern der Fahrzyklus. Gleiches gilt übrigens für
den Verbrauch. Oder muss der Kunde jetzt demnächst Kfz-Steuern in
einigen Ländern nachzahlen, weil der im Fahrbetrieb auf Grund Vollgas
Tempo 180 über die Autobahn, deutlich mehr verbraucht hat, als im NEFZ
ermittelt?

Auch jeder neue / "realistischere" Zyklus wird nicht alle bei
Kunden auftretenden Fälle abdecken. Ich kann als Kunde jedes noch so
effiziente Modell durch falsche Fahrweise zu extrem hohen Verbräuchen
und Emissionen bringen...



...Fakt ist: im Zyklus wurde die Norm erfüllt. Punkt. Es wurde und
wird [lexicon]VW[/lexicon] vorgeworfen, dass die Werte im normalen Fahrbetrieb nicht
erreicht werden. Dies ist aber rechtlich nicht haltbar, denn die Werte
wurden und werden im NEFZ ermittelt, nicht in jedem erdenklichen, nicht
reproduzierbaren Fahrbetrieb.

Jedes Fahrzeug, jedes Herstellers überschreitet im Fahrbetrieb
z.B. in den ersten Minuten nach Kaltstart die Werte aus der NEFZ
Messung. Deshalb auch der Hinweis in jeder Spritspar- und
Umweltbroschüre .... meiden Sie Kurzstrecken. Sowohl Verbrauch als auch
Abgasemissionen sind in den ersten 5 km deutlich erhöht. Der Kat
benötigt nun mal eine gewisse Aufwärmtemperatur.

Es ist - zumindest in Europa - rechtlich zweifelhaft, ob die
Implementierung einer "Abgasregelungssoftware" durch einen Hersteller,
dessen Fahrzeug im Rahmen der Typgenehmigung den jeweils geltenden
NEFZ-Zyklus erfolgreich absolviert (hat), überhaupt justiziabel ist...



...Grundlage für die Erteilung einer Betriebserlaubnis war und ist
die Einhaltung der jeweiligen Testzyklus-Normen. Dass ein Fahrzeug von
diesen Laborbedingungen unter "real life conditions" emissionsseitig
abweicht, ist zum einen jeder beteiligten Partei - Hersteller, KBA,
Prüforganisationen, politischen Gremien - seit Jahren bekannt, es ist
dieses Faktum eben nicht Gegenstand einer (positiven) gesetzlichen
Forderung ("das Fahrzeug muss auch unter Bedingungen des normalen
Strassenverkehrs die Testzyklus-Emissionswerte erreichen") bzw. es ist
auch nicht ersichtlich, dass das Abweichen von den
Testzyklen-Ergebnissen im realen Fahrzeugbetrieb gesetzlich untersagt
wäre ("das Fahrzeug darf unter Bedingungen des normalen Strassenverkehrs
nicht von den Testzyklus-Ergebnissen abweichen").

Es ist daher rechtlich detailliert zu prüfen, ob der sog.
"Abgasskandal" - abgesehen von seiner "politischen" Bedeutung -
rechtlich überhaupt die Dimensionen erreichen kann und wird, die derzeit
täglich propagiert werden...

Endlich mal eine Sichtweise die der Realität entspricht, und nicht das Nebelkerzen-Dauerfeuer noch weiter anheizt!